Am 14. Oktober 2025 fand in Berlin die dritte Funke „EUDI Wallet Prototypes“ Konferenz der SPRIND (Bundesagentur für Sprunginnovationen) unter dem Leitthema „The Use Case Conference“ statt. Diese Veranstaltung stellte zugleich den krönenden Abschluss des SPRIND-Innovationswettbewerbs „Funke EUDI Wallet Prototypes“ dar. Innerhalb dieses Wettbewerbs beteiligten sich elf internationale Mannschaften mit dem Ziel, je einen Prototyp der European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) zu konzipieren. Die geforderten Funktionalitäten nahmen sukzessive an Komplexität zu, wobei nur die besten Teams in die darauffolgende Runde einziehen durften. Nach einem Beginn mit elf Mannschaften qualifizierten sich acht der vielversprechendsten für die zweite Etappe. Letztlich gelang vier Siegerteams der Einzug in die dritte Phase: Animo, Ubique, Lissi und wwWallet.

Die Eröffnung der Veranstaltung erfolgte durch Beiträge von Dr. Markus Richter (Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung), Dr. Markus Reichel (Mitglied des Deutschen Bundestages), Carsten Rosche (Projektleiter EUDI-Wallet im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung) und Dr. Torsten Lodderstedt (Projektleiter EUDI-Wallet bei SPRIND). Prof. Dr. Anja Lehmann (Fachbereich Cybersecurity - Identity Management Hasso Plattner Instiut) gab in ihrem Vortrag einen Einblick in die innovationen Erkenntnisse, die die Teilnehmer an dem Funke Innovationswettbewerb in Bezug auf die Implementierung von Zero-Knowledge Proofs erzielt haben. Anschließend präsentierten die vier Siegerteams ihre jeweiligen Entwicklungen und Erkenntnisse in Form von Pitch-Vorträgen vor.

Während der Pausen konnten die Teilnehmenden verschiedene Projekte zur EUDI Wallet begutachten. Eine Demo-Area zu den Themen: Ausstellung digitaler Nachweise (HIS eG), Qualifizierte elektronische Signatur (D-Trust), Kontoeröffnung bei Banken (Commerzbank), Postident (Deutsche Post), Elektronischer Führerschein (LapID) und das EUDI Wallet Projekt war vorhanden. Weitere Aussteller waren die PKV mit der Krankenversichertenkarte, Sign8/Intrasys mit Signaturen, Datev mit der Kammermitgliedskarte, eSatus mit Baustellenüberprüfungen und Burg Giebichenstein als Kooperationspartner der SPRIND zur Erforschung von Identitäten der Zukunft.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde ein Ausblick auf die zukünftige Weiterentwicklung der EUDI Wallet und ihres Ökosystems gegeben. Das SPRIND-Projekt zur Entwicklung der nationalen EUDI Wallet wurde vorgestellt, einschließlich der Präsentation des Entwicklerteams. Kristina Yasuda (SPRIND, Produktverantwortliche für die EUDI Wallet) berichtete über den aktuellen technischen Stand der nationalen EUDI Wallet und demonstrierte das Einlesen der PID-Daten (Personenidentifizierungsdaten) aus dem Ausweis in die nationale EUDI Wallet. Es folgte eine Podiumsdiskussion mit Use Case Partnern, darunter Boris Lingl (Leiter Technologie und Forschung DATEV eG), Dr. Renate Suter (Senior Managerin für Business und Strategie SPRIND), Maxie Ender (KI- & Cloud-Managerin Own IT Service Stadt Dresden), Julian Hartz (Produktmanager PKV) und Jenny Bastek-Margon (Direktorin und Fachgebietsleiterin Commerzbank AG).

Im dritten Teil des Veranstaltungstages fanden drei parallele vertiefende Vorträge zu Aspekten der EUDI Wallet statt: Dr. Daniel Fett und Konrad Degen (SPRIND) präsentierten „An Ecosystem is more than just a Wallet“, Kristina Yasuda (SPRIND) hielt eine „Nationale Wallet: Live Demo and Q&A“ ab, und Thomas Lohninger (epicenter.works) sowie Mirko Mollik (SPRIND) hielten einen Vortrag zu „CTRL+ALT+DEFEND: Protecting the Users' Sovereignty“. Die Veranstaltung endete mit einem kurzen Resümee der drei Einzelsitzungen und einem Ausblick auf die Ende 2025 geplante Sandbox zum Testen von EUDI Wallet-Szenarien auf nationaler Ebene.